Venus Optics Laowa 15mm f4 1:1 Macro

Hier möchte ich endlich über das Laowa 15mm f/4 Makro berichten.

Das Objektiv kommt mit einer Geli, was ja leider nicht bei jedem Hersteller der Fall ist. Der erste Eindruck ist erst einmal: spannend! Es ist komplett manuell, klein und wertig. Für circa. 600€ ist es neu zu bekommen.

Naheinstellgrenze:

Die Naheinstellgrenze ist genial, Makros von 1:1 sind theoretisch möglich. Dann ist der Hintergrund aber auch nicht mehr erkennbar. Dafür brauche ich kein Weitwinkel-Makro. Motive von circa 1,5cm bis 6cm sind ideal für dieses Objektiv. Natürlich kann man auch bis unendlich fokussieren.  Durch die geringe Distanz zum Motiv muss man aber tierisch aufpassen sich die Frontlinse nicht zu zerkratzen. Bis jetzt hat es geklappt. J

Blende:

Die Offenblende von f/4 ist vollkommen ausreichend. Abblenden kann man bis f/32. Finde ich super und der Hintergrund wird trotz großer Abstände noch schön erkennbar abgebildet.

Fokussieren:

Das Objektiv ist schwerer zu bedienen als gedacht. Man muss immer mit Offenblende fokussieren, und dann abblenden. Ansonsten ist es nahezu unmöglich den Fokus zu finden und bei Lichtmangel ist das Bild im Sucher oder im Liveview Schwarz. Ich würde jedem empfehlen den Liveview mit dem Objektiv zu nutzen, zumindest die Mattscheibe der 5d4 ist dafür nicht geeignet.

Schärfe: 

Bei Offenblende ist es bei mir nicht knackig scharf (30MP). Aber gerade im Zentrum passt es für mich noch. Das Objektiv nutzt man aber eh eher abgeblendet. Ab 5,6 wird es knackig und ab f/16 wird es dann wieder unschärfer. F/32 nutze ich eigentlich nicht, weil es mir nicht mehr scharf genug ist.

Besonderheiten:

Neben der sehr geringen Naheinstellgrenze für ein Weitwinkelobjektiv, hat es außerdem noch eine Shift-Funktion. Stürzende Linien können also in einem geringen Maße korrigiert werden, cool! Allerdings ist das für APS-C Kameras gerechnet, da es am Vollformat zur Vignettierung kommt. An meiner 5d4 nutze ich es aber trotzdem ganz gerne.

Kritik:

  • Bei mir ist der Fokusring deutlich leichtgängiger als der Blendenring. Meiner Meinung nach sollte es umgekehrt sein. Außerdem ist der Fokusring zu leichtgängig und verstellt sich in der Praxis auch recht leicht und auch oft. 
  • Genial wäre es natürlich, wenn das Objektiv nicht manuell wäre. Das würde aber den Preisrahmen sprengen. Daher gibt es in Lightroom oder PS aber auch keine Blendendaten.
  • Die 77mm Filterdurchmesser sind ein großes Problem für mich. Man kommt einfach nicht auf Augenhöhe mit vielen Tieren. Diese bewegen sich auf dem Boden oder Ästen.
  • Für meinen Geschmack könnte es noch weitwinkeliger sein.

 

In den meisten Fällen ist es außerdem notwendig, dass man zusätzlich mit einem Blitz arbeitet. Man wirft sich mit dem Objektiv durch die geringe Nähe zum Motiv einfach sehr oft einen Schatten.

Im Gegenlicht bzw. wenn der Blitz dann doch mal auf die Linse trifft kommt es zu recht starken Lensflares. Außerdem bildet sich in einem bestimmten Winkel auch ein roter Ring um Lichtquellen im Bild. Finde ich aber eher gut als schlecht! 😀

Das Objektiv ist speziell, und trotzdem möchte ich es nicht missen.